– Eröffnung der Heil- und Pflegeanstalt Eglfing mit 1.350 Betten. Die Heil- und Pflegeanstalt löst die völlig überfüllte bisherige Oberbayerische Kreisirrenanstalt in München-Giesing ab. Mit dem aus München übernommenen Pflegepersonal kommt sozialdemokratisches Gedankengut in die damalige Gemeinde Salmdorf, die bisher noch weitgehend ländlich geprägt war.
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Eröffnung des der SPD nahestehenden Konsumvereins Sendling-München in einem der "Pflegerhäuser" in der heutigen Bahnhofstraße 4.
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Friedenskundgebung in München mit anschließendem Marsch in die Kasernen, angeführt von Kurt Eisner und Ludwig Gandorfer (beide USPD). Das Militär leistet kaum Widerstand und schließt sich den Aufständischen an. König Ludwig III. flieht zunächst nach Schloß Wildenwart und schließlich nach Anif bei Salzburg.
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Überführung aller Verbrauchergenossenschaften in das "Gemeinschaftswerk der Deutschen Arbeitsfront". In der Folge wird der Konsumverein Sendling-München aufgelöst.
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Gründung einer Jungsozialisten- (Juso-) Ortsgruppe in Haar, für die der Münchner Oberbürgermeister Hans-Jochen Vogel die Patenschaft übernimmt. Erster Juso-Vorsitzender ist Rüdiger Becker.
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In München verstirbt der Kaufmann und KZ-Überlebende Max Mannheimer im Alter von 96 Jahren. Mannheimer wurde als Kind einer jüdischen Kaufmannsfamilie in Neutitschein (Novy Jicín) in der Tschechoslowakei geboren. Zusammen mit seinem Bruder Ernst überlebte er das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau, wo seine Frau und seine übrige Familie ermordet wurden, und die Konzentrationslager Warschau und Dachau. Seit 1946 lebte er in München und später in Haar. Seit 1990 war er Präsident der Lagergemeinschaft Dachau und seit 1995 Vizepräsident des Internationalen Dachau-Komitees. Mannheimer fungierte als herausragender Zeitzeuge des Holocaust und engagierte sich bis zu seinem Tod für die Aufklärung über die Schreckensherrschaft des Nationalsozialismus.