Von 2.994 abgegebenen gültigen Stimmen bei der ersten Wahl zum Deutschen Bundestag erhält die SPD in Haar 896 (29,9 %) und ist damit bei diesen Wahlen deutlich vor der CSU mit 681 Stimmen (22,7 %) die stärkste Partei im Ort.
Mit 2.503 (35,6 %) der abgegebenen gültigen Zweitstimmen bleibt die SPD in Haar bei der Bundestagswahl 1953 erneut deutlich vor der CSU mit 1.997 (28,4 %) Stimmen die stärkste Partei. Die bundesweite Wahlbeteiligung liegt bei 86,0 %.
Die SPD verliert bei der Bundestagswahl 1957 deutlich und ist mit 1.218 (33,3 %) der Zweitstimmen in Haar nur noch zweitstärkste Partei nach der CSU mit 1.794 (49,1 %) Zweitstimmen. Die CDU/CSU profitiert massiv vom Bonus des Bundeskanzlers Konrad Adenauer, der durch diese Wahl in seinem Amt bestätigt wird.
Mit 1.567 (39,5 %) Erst- und 1.522 (38,1 %) Zweitstimmen kann die SPD bei der Bundestagswahl 1961 Stimmen gewinnen, bleibt aber zweitstärkste Partei nach der CSU mit 1.819 Erst- (45,8 %) und 1.761 (44,1 %) Zweitstimmen.
In Haar stirbt der 1893 in Einsiedl bei Marienbad in Böhmen geborene SPD-Politiker Richard Reitzner. Als Heimatvertriebener lebte Reitzner seit 1946 in Haar. Von 1947 bis 1948 war er stellvertretender Staatssekretär für das Flüchtlingswesen in der Regierung von Ministerpräsident Dr. Hans Ehard. Von 1948 bis 1949 war er stellvertretender Landesvorsitzender der bayerischen SPD. Von 1949 bis zu seinem Tod gehörte er als Flüchtlingsexperte dem Deutschen Bundestag an. 1950 war er einer der Mitbegründer der Sudentendeutschen Landsmannschaft.
Trotz einer Zunahme der Stimmenzahl bleibt die SPD bei der Bundestagswahl 1965 mit 1.743 (42,5 %) Erst- und 1.661 (40,1 %) Zweitstimmen erneut nur zweitstärkste Partei nach der CSU mit 1.935 (47,1 %) Erst- und 1.909 (46,1 %) Zweitstimmen. In Bayern beträgt die Wahlbeteiligung 85, 9 %.
Die SPD kann bei der Bundestagswahl 1969 mit 1.817 (44,3 %) Erst- und 1.736 (41,7 %) Zweitstimmen Stimmen hinzugewinnen und näher an die CSU heranrücken. Die CSU bleibt aber bei diesen Wahlen mit 1.896 (46,2 %) Erst- und 1.972 (47,4 %) Zweitstimmen stärkste Partei in Haar.
Die Entscheidung über die Fortsetzung der sozialliberalen Koalition und ihrer Ostpolitik hat nach einem heftigen Wahlkampf auch in Haar mit 92,5 % der Wahlberechtigten und 5.611 Wählern eine extrem hohe Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl 1972 zur Folge, die bisher höchste der Nachkriegszeit, zur Folge. Die SPD bleibt mit 2.524 (45,4 %) der Erst- und 2.334 (41,8 %) der Zweitstimmen zweitstärkste Kraft nach der CSU mit 2.698 (48,5 %) der Erst- und 2.689 (48,2 %) der Zweitstimmen.
Die Wahlbeteiligung in Haar beträgt bei der Bundestagswahl 1976 mit 9.679 Wählern 89,4 %. Die SPD verliert mit 3.833 (40,0 %) Erst- und 3.609 (37,4 %) Zweitstimmen einen deutlichen Stimmenanteil gegenüber der CSU mit 4.746 (49,5 %) Erst- und 4.701 (48,7 %) Zweitstimmen.
Nach einem heftigen Wahlkampf zwischen Bundeskanzler Helmut Schmidt und dem Unions-Spitzenkandidaten Franz Josef Strauß findet die Bundestagswahl 1980 statt. Es beteiligen sich in Haar 10.223 Wähler. Die Wahlbeteiligung liegt damit bei 88,2 %. Die SPD kann mit 4.324 (42,8 %) Erst- und 3.859 (37,9 %) Zweitstimmen leicht gegenüber der CSU zulegen, die 4.806 (47,5 %) Erst- und 4.643 (45,6 %) Zweitstimmen erhält.
Bei der vorgezogenen Bundestagswahl nach dem konstruktiven Misstrauensvotum gegen Bundeskanzler Helmut Schmidt und der Wahl von Helmut Kohl zum Bundeskanzler liegt die Wahlbeteiligung in Haar mit 10.389 Wählern bei 89,5 %. Die SPD verliert mit 4.169 (40,5%) Erst- und 3.676 (35,6 %) Zweitstimmen Stimmenanteile. Die CSU kann als stärkste Partei mit 5.298 (51,5 %) Erst- und 4.972 (48,1 %) deutlich zulegen. Die Grünen kommen mit 655 (6,3 %) Zweitstimmen erstmals in Haar über die 5-Prozent-Hürde.
Bei einer absoluten Steigerung der Wählerzahl auf 12.170 ist die Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl 1987 auf 83,4 % gesunken. Erneut verliert die SPD mit 3.355 (33,4 %) Erst- und 3.110 (30,8 %) Zweitstimmen deutlich gegenüber der CSU, die mit 5.056 (50,4 %) Erst- und 4.597 (45,6 %) Zweitstimmen nur leichte Verluste zu verzeichnen hat.
Die Wahlbeteiligung beträgt mit 9.800 der 13.636 Haarer Wahlberechtigten bei der Bundestagswahl 2013 71,8 %. Mit 2.332 (24,0 %) der Erst- und 2.233 (25,7 %) der Zweitstimmen bleibt die SPD zweitstärkste Partei in Haar. Sie liegt aber ähnlich wie bei der Landtagswahl vom September 2013 mit deutlichem Abstamd hinter der CSU mit 4.746 (48,8 %) Erst- und 3.716 (42,9 %) Zweitstimmen.
Mit 10.646 abgegebenen Stimmen liegt die Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl 2017 in Haar bei 79,1 %. Die SPD muss gegenüber der letzten Bundestagswahl deutliche Verluste hinnehmen. Sie erhält 1.988 (18,8 %) der Erst- und 1.760 (16,6 %) der Zweitstimmen. Sie bleibt damit zweitstärkste Kraft nach der CSU, die trotz einiger Verluste mit 4.342 (41,07 %) der Erst- und 3.758 (35,5 %) der Zweitstimmen mehr als doppelt so stark wie die SPD aus der Wahl hervorgeht.
In Haar liegt die Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl 2021 bei 80,2 %. Die SPD erhält 1.974 (18,2%) Erst- und 2.150 (19,8 %) Zweitstimmen. Sie kann sich damit ganz knapp vor den Grünen mit 2.072 (19,1 %) Erst- und 1.918 (17,7 %) Zweitstimmen als zweitstärkste Partei behaupten. Stärkste Partei bleibt mit deutlichem Abstand die CSU. Sie erhält 3.973 (36,7 %) Erst- und 3.322 (30,6 %) Zweitstimmen.
Bei einer etwas erhöhten Wahlbeteiligung von 83,1 % muss die SPD bei der Bundestagswahl 2025 in Haar mit 1.740 (15,3 %) Erst- und 1.641 (14,4 %) Zweitstimmen erneut empfindliche Verluste hinnehmen und fällt erstmals auf den dritten Platz hinter die Grünen mit 2.058 (18,1 %) Erst- und 1.793 (15,8 %) Zweitstimmen zurück. Mit deutlichem Abstand ist die CSU mit 4.443 (39,1 %) Erst- und 4.027 (35,4 %) Zweitstimmen stärkste Partei.