Die SPD verliert bei der Bundestagswahl 1957 deutlich und ist mit 1.218 (33,3 %) der Zweitstimmen in Haar nur noch zweitstärkste Partei nach der CSU mit 1.794 (49,1 %) Zweitstimmen. Die CDU/CSU profitiert massiv vom Bonus des Bundeskanzlers Konrad Adenauer, der durch diese Wahl in seinem Amt bestätigt wird.
Bildung der Großen Koalition aus CDU/CSU und SPD auf Bundesebene nach dem Rücktritt der FDP-Minister aus der Regierung von Dr. Ludwig Erhard. Bundeskanzler wird der frühere Ministerpräsident von Baden-Württemberg Kurt Georg Kiesinger, Vizekanzler und Außenminister wird der SPD-Vorsitzende Willy Brandt. Gegen die Große Koalition und die von ihr geplante Notstandsgesetzgebung entwickelt sich aus studentischen Kreisen die vor allem durch den Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS) getragene Außerparlamentarische Opposition. Verstärkend auf die Protestbewegung wirkt sich das konservative gesellschaftliche Klima in Deutschland nach dem 2. Weltkrieg, die mangelhafte Aufarbeitung des nationalsozialistischen Unrechts, die fehlende studentische Mitbestimmung an den Hochschulen und der Vietnamkrieg der USA aus.