Die amerikanische Besatzungsmacht setzt Konrad Rupprecht zum kommissarischen 1. Bürgermeister von Haar ein. Curt Allecotte wird 2. Bürgermeister. Ein Gemeinderat wird nach der Zusammensetzung von 1933, natürlich ohne Nationalsozialisten, eingesetzt. Die SPD stellt 7 der 13 Mitglieder: Georg Eisenreich, Willibald Hirschbeck, Franz Grötzinger, Heinrich Kadozka, Ludwig Moser, Heinrich Obermaier und Josef Wiesberger.
Unterzeichnung der bedingungslosen Kapitulation der in Süddeutschland stehenden deutschen Streitkräfte durch General Heinrich Foertsch im HJ-Heim in Haar gegenüber der 6. amerikanischen Heeresgruppe. Damit ist für Süddeutschland der 2. Weltkrieg beendet. Haar und ganz Bayern fallen unter amerikanische Besatzungsherrrschaft. Das Kriegsende für das ganze Deutsche Reich beginnt nach der am 7. Mai unterzeichneten bedingungslose Kapitulation aller deutschen Truppen in Reims mit dem 8. Mai.
Die amerikanische Besatzungsmacht gründet neue deutsche Länder. Neben Groß-Hessen und Württemberg-Baden wird auch das Land Bayern geschaffen. Bayern umfasst das bayerische Staatsgebiet der Zeit vor 1933 mit der Ausnahme der Pfalz und des Kreises Lindau.
Unter Federführung des Sozialdemokraten Heinrich Kadozka wird der Turn- und Sportvereins Haar neu gegründet. Erstes Vereinslokal ist die Gaststätte "Hubertus" in der heutigen Vockestraße.
Wiedergründung der SPD in Bayern nach der Genehmigung durch die amerikanische Militärregierung. Landesvorsitzender wird am 2. Februar Wilhelm Hoegner. In der Folge wird auch in Haar der SPD-Ortsverein neu ins Leben gerufen. Zu den Gründungsmitgliedern gehören Benno Aumüller, Justine Fink, Hans Glas, Hans Huber, Sebastian Maier, Hans Schoierer, Max Stoiber, Josef Weinzierl, Heinrich Westermeier und Franz Wiesberger. Versammlungslokal ist zumeist das Turnerheim Jahn, die heutige "Waldwirtschaft".
Erste freie Kommunalwahlen auf Befehl der amerikanischen Militärregierung in Gemeinden unter 20.000 Einwohnern. Kein Wahlrecht haben dabei die durch Nationalsozialismus und Militarismus politisch Belasteten. Die SPD ist mit sieben von 15 Gemeinderäten die stärkste Kraft. Gewählt werden Georg Eisenreich, Hans Huber, Heinrich Kadozka, Ludwig Moser, Heinrich Obermaier, Riedl und Josef Wiesberger. 1. Bürgermeister wird Ludwig Moser, 3. Bürgermeister wird Georg Eisenreich. [Vorname Riedl!]
Bei 2.351 Wahlberechtigten werden bei der Wahl zur Verfassunggebenden Landesversammlun1.644 gültige Stimmen abgegeben, das ist eine Wahlbeteiligung von 69,9 %. 219 Personen ist das Stimmrecht aufgrund ihrer politischen Belastung entzogen. Die SPD ist mit 718 Stimmen und 43,6% die stärkste Partei in Haar, knapp vor der CSU mit 670 Stimmen und 40,9%.
225 Personen ist beim Volksentscheid über die bayerische Verfassung und den Wahlen zum 1. bayerischen Landtag in Haar aufgrund ihrer politischen Belastung das Stimmrecht entzogen. Beim Volksentscheid stimmen 1.078 (57,4 %) Personen für und 801 (42,6 %) Personen gegen den Verfassungsentwurf. Insgesamt wird die Verfassung bei einer landesweiten Wahlbeteiligung von 75,7 % mit 70,6 % der Stimmen angenommen. Bei der Landtagswahl nimmt die SPD mit 679 Stimmen (37,72 %) knapp hinter der CSU mit 680 Stimmen (37,77 %) den zweiten Platz ein.
Mit ihrer Veröffentlichung im Bayerischen Gesetz- und Verordnungblatt tritt die Verfassung des Freistaates Bayern in Kraft. Bayern ist eine repräsentative Demokratie, in der der Ministerpräsident eine herausgehobene Rolle spielt.
Mit 39,7 % ist die SPD bei den Kommunlawahlen 1948 erneut stärkste Partei und stellt sechs von 15 Gemeinderäten: Georg Eisenreich, Rudolf Fritsch, Franz Grötzinger, Ludwig Moser, Heinrich Obermaier und Wilhelm Pielmeier. Luwig Moser wird erneut zum 1. Bürgermeister gewählt.
Erste Sitzung des Parlamentarischen Rates in Bonn. Auf Veranlassung der Militärgouverneure der amerikanischen, englischen und französischen Besatzungszone haben die elf Länderparlamente dieser Zonen eine Versammlung gewählt, deren Aufgabe es ist, für einen zu gründenden westdeutschen Staat ein Grundgesetz als provisorische Verfassung auszuarbeiten. West-Berlin darf zusätzlich fünf Abgeordnete entsenden, die aber nur eine beratende Stimme haben. Die SPD hat als stärkste Fraktion 30 von 70 Sitzen im Parlamentarischen Rat.
Der Parlamentarische Rat verabschiedet mit 53 zu 12 Stimmen das Grundgesetz. Gegen das Grundgesetz stimmen die Abgeordneten der KPD, des Zentrums, der DP und sechs der acht Abgeordneten der CSU.
Die Militärgouverneure Großbritanniens, Frankreichs und der USA genehmigen das Grundgesetz.
Als letztes der westdeutschen Länderparlamente ratifiziert der Landtag von Württemberg-Hohenzollern das Grundgesetz. Damit haben 10 der 11 westdeutschen Landtage dem Grundgesetz zugestimmt. Auch die Stadtverordnetenversammlung von West-Berlin hat ihre Zustimmung per Akklamation erteilt. Lediglich der bayerische Landtag hat das Grundgesetz am 20. Mai mit den Stimmen der CSU und der früheren WAV-Fraktion als zu wenig föderalistisch abgelehnt, aber seine Gültigkeit auch für Bayern erklärt, wenn zwei Drittel der Bundesländer es annehmen sollten.