Mit der Verkündigung des Grundgesetzes in der letzten Sitzung des Parlamentarischen Rates und seiner Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt ist die Bundesrepublik Deutschland als demokratischer und föderaler Rechtsstaat gegründet. Sie besitzt aber vorerst nur eine eingeschränkte Souveränität, da der Besatzungsstatus weiterhin aufrecht erhalten bleibt.
Von 2.994 abgegebenen gültigen Stimmen bei der ersten Wahl zum Deutschen Bundestag erhält die SPD in Haar 896 (29,9 %) und ist damit bei diesen Wahlen deutlich vor der CSU mit 681 Stimmen (22,7 %) die stärkste Partei im Ort.
Altbürgermeister Georg Eisenreich verstirbt. Seine Nachfolgerin im Gemeinderat wird Käthe Sollmann, die erste Frau im Haarer Gemeinderat nach 1945.
Bürgermeister Ludwig Moser verstirbt. An seiner Stelle rückt Benno Aumüller in den Gemeinderat nach.
Die SPD erhält bei der Landtagswahl 1950 bei einer landesweiten Wahlbeteiligung von 79,9 % in Haar 1.086 (35,7 %) der Erststimmen und 1.036 (35,9 %) der Zweitstimmen und ist damit deutlich vor der CSU mit 625 (20,5 %) Erststimmen und 598 (20,7 %) Zweitstimmen stärkste Partei. Drittstärkste Partei ist die Bayernpartei mit 453 (14,9 %) Erst- und 391 (13,5 %) Zweitstimmen. Für den Wahlkreis München-Land ist die Sudetendeutsche Maria Günzl aus Planegg als SPD-Abgeordnete in den Landtag gewählt. Sie ist dank des Kriegsendes nur knapp ihrer Hinrichtung durch die Nationalsozialisten entkommen.
Mit 23,0 % verliert die SPD bei den Kommunalwahlen 1952 einen erheblichen Stimmenanteil und erhält nur noch vier von 16 Sitzen im Gemeinderat. Gewählt werden Benno Aumüller, Heinrich Kadozka, Almar Reitzner und Willy Träutlein. Bürgermeister wird Hans Pinsel von der Parteilosen Interessengemeinschaft. Der Verwaltungsangestellte in der Heil- und Pflegeanstalt Willy Träutlein wird 2. Bürgermeister.
Mit 2.503 (35,6 %) der abgegebenen gültigen Zweitstimmen bleibt die SPD in Haar bei der Bundestagswahl 1953 erneut deutlich vor der CSU mit 1.997 (28,4 %) Stimmen die stärkste Partei. Die bundesweite Wahlbeteiligung liegt bei 86,0 %.
Bei einer Wahlbeteiligung von 83,8 % kann die SPD bei der Landtagswahl 1954 mit 1.250 (34,9 %) Erststimmen und 1.252 (36,4 %) Zweitstimmen ihre Position als stärkste Kraft behaupten. Ihr folgt die CSU mit 1.035 (28,9 %) Erststimmen und 962 (27,9 %) Zweitstimmen. Die Sozialdemokratin Maria Günzl aus Planegg kann ihr Mandat als Abgeordnete des Wahlkreises München-Land verteidigen.
Die SPD kann bei den Kommunalwahlen 1956 in Haar mit 29,4 % einen deutlichen Stimmenzuwachs verbuchen und verbleibt vor der CSU mit 19,5 % mit Abstand die stärkste Partei. Sie stellt fünf der 16 Gemeinderäte: Hans Glas, Franz Grötzinger, Willibald Hirschbeck, Dr. Dietrich Klug und Willy Träutlein. Ihr Fraktionsvorsitzender ist Willy Träutlein. Bei der Bürgermeisterwahl bleibt Hans Pinsel mit 2.241 (65,9 %) Stimmen 1. Bürgermeister. Willy Träutlein erhält 1.156 Stimmen (34,0 %) und bleibt 2. Bürgermeister.
Bürgermeister Hans Pinsel erhält das Ehrenbürgerrecht der Gemeinde Haar.
Die SPD verliert bei der Bundestagswahl 1957 deutlich und ist mit 1.218 (33,3 %) der Zweitstimmen in Haar nur noch zweitstärkste Partei nach der CSU mit 1.794 (49,1 %) Zweitstimmen. Die CDU/CSU profitiert massiv vom Bonus des Bundeskanzlers Konrad Adenauer, der durch diese Wahl in seinem Amt bestätigt wird.
Die SPD bleibt bei der Landtagswahl 1958 mit 2.409 (37,7 %) Erst- und Zweitstimmen in Haar vor der CSU mit 2.286 (35,8 %) Erst- und Zweitstimmen die stärkste Kraft. Die Sozialdemokratin Maria Günzl verliert jedoch die Direktwahl im Wahlkreis München-Land gegen Hugo Ohliger von der CSU.
Verabschiedung des "Godesberger Programms" als neues Grundsatzprogramm der SPD auf einem außerordentlichen Parteitag in Bad Godesberg. Die SPD verabschiedet sich damit vom marxistischen Ziel einer Überwindung des Kapitalismus und bekennt sich zum Grundgesetz, zur kapitalistischen Wirtschafts- und Sozialordnung und zur Landesverteidigung. Das "Godesberger Programm" vollendet den Wandel der SPD von einer Interessenvertretung der Arbeiterbewegung zur Volkspartei.
Die SPD verzeichnet bei den Kommunalwahlen 1960 mit 48,2 % einen enormen Stimmenzuwachs. Zweitstärkste Partei bleibt die CSU mit 36,9 % der Stimmen. Im Gemeinderat ist die SPD mit acht von 16 Sitzen vertreten. Es wurden gewählt: Johann Aumüller, Hans Glas, Franz Grötzinger, Willibald Hirschbeck, Dr. Dietrich Klug, Michael Reinitz, Rudolf Walzel, Josef Zwiefelhofer. Fraktionsvorsitzender wird Dr. Dietrich Klug. Bei den Bürgermeisterwahlen kann sich der Sozialdemokrat Willy Träutlein mit 2.146 (60,7 %) der Stimmen gegen Hans Stießberger von der CSU mit 1.387 (39,3%) Stimmen durchsetzen und wird 1. Bürgermeister.
Willy Träutlein wird als Nachfolger Ludwig Mosers zum Vorsitzenden des SPD-Ortsvereins gewählt.