König Ludwig III. verzichtet auf Schloß Anif bei Salzburg auf die Ausübung der Regierungsgewalt in Bayern. Er legt damit de facto die bayerische Krone nieder, auch wenn er offiziell nie abdankt.
Wahl zum bayerischen Landtag. Erstmals dürfen auch Frauen zur Wahl gehen. Die MSPD erhält 620 (62,6%) von insgesamt 990 Stimmen und ist damit die stärkste Kraft in der Gemeinde Salmdorf.
Bei der Wahl zur Verfassunggebenden Deutschen Nationalversammlung erhält die MSPD 544 (68,9%) von 790 Stimmen und ist auch hier stärkste politische Kraft in Salmdorf.
Erste Kommunalwahl in der Weimarer Republik. Mit 442 (56,9%) von 335 abgegebenen Stimmen erhält die MSPD 10 Sitze gegenüber 8 Sitzen für die Liste "Recht": Karmann Josef, Pfleger, Eglfing; Schwänzl Lorenz, Pfleger, Haar; Greil Johann, Kaufmann, Haar; Pelkofer Xaver, Pfleger, Eglfing; Neumann Theodor, Tapezierer, Haar; Kadozka Theres, Pflegerswitwe, Haar; Moser Ludwig, Pfleger, Haar; Hößl Josef, Sekretär, Ottendichl; Petz Anna, Pflegerin, Eglfing; Hofmann Otto, Obermaschinist, Eglfing. Mit 442 (56,7 %) von 779 Stimmen wird Georg Eisenreich zum 1. Bürgermeister gewählt, Johann Greil wird 2. Bürgermeister. Beide gehören der SPD an. Mit den Sozialdemokratinnen Theres Kadozka und Anna Petz sind erstmals Frauen im Gemeinderat vertreten.
Reichs- und Landtagswahl. 732 (64,5%) von 1134 Stimmen gehen an die SPD. Die SPD bleibt die stärkste Partei in der Gemeinde Salmdorf.
Nachdem sich auf einem Parteitag in Halle 1920 die linke Mehrheit von der USPD abgespalten hatte und schließlich zu einem großen Teil mit der KPD zusammengeschlossen hatte, hatten die SPD und der rechte Parteiflügel der USPD bereits am 14. Juli 1922 eine Arbeitsgemeinschaft im Reichstag gebildet. Nun schließen sie sich auf einem Vereinigungsparteitag in Nürnberg unter den Parteivorsitzenden Hermann Müller, Otto Wels und Arthur Crispien wieder zusammen.
Gründung eines Fußballklubs durch die SPD-Mitglieder Franz Glas, Heinrich Kadzoka, Klingl. Infolge der Hyperinflation muss der Klub seine Aktivitäten jedoch bald wieder einstellen.
Höhe- und Wendepunkt der Hyperinflation. Zur Finanzierung des 1. Weltkriegs und der anschließenden Reparationszahlungen hatte die Reichsregierung die Geldmenge ausgeweitet und dadurch eine Inflation verursacht. Am 11. Januar 1923 hatten französische und belgische Truppen das Ruhrgebiet besetzt, um die Fortsetzung der Reparationszahlungen durchzusetzen. Den darauf einsetzenden Generalstreik finanzierte die Reichsregierung durch eine weitere Ausweitung der Geldmenge und setzte damit eine Hyperinflation in Gang. Bis in den November 1923 erreichte 1 Goldmark den Wert von 1.000.000.000.000 Papiermark. Am 15. November wird die Mark durch die Rentenmark im Wert von 1 Goldmark ersetzt, die die Inflation sofort beendet. Die Inflation hat zahllose Geldvermögen und Ersparnisse vernichtet und Menschen in die Armut getrieben. Fabrik- und Grundbesitzer und Schuldner profitierten dagegen von der Inflation. Das kleine und mittlere Bürgertum und die Arbeiterschaft verloren das Vertrauen in die Weimarer Republik, da sie sich von der Politik um ihre Ersparnisse betrogen sahen.

Gründung des "Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold", ein der SPD nahe stehender Verband zum Schutz der Republik.
Die SPD erhält bei der Landtagswahl 1924 in Salmdorf 520 (48,0%) von 1.083 Stimmen und bleibt trotz deutlicher Stimmenverluste stärkste Kraft.
Die SPD erhält bei der Reichstagswahl vom Mai 1924 456 (47,7 %) von 956 abgegebenen Stimmen. Sie bleibt stärkste Kraft in Haar
Bei der Reichstagswahl vom Dezember 1924 erhält die SPD 580 (50,4 %) von 1.150 Stimmen. Bei der gleichzeitigen Kommunalwahl erhält sie 498 (48,8%) von 1.022 Stimmen und 9 von 18 Sitzen im Gemeinderat. Bei beiden Abstimmungen bleibt sie stärkste Kraft. Im Gemeinderat erhält die SPD 9 von 18 Sitzen: Georg Eisenreich, Johann Greil, Josef Karmann, Lorenz Schwänzl, Otto Hofmann, Theodor Neumann, Johann Herzinger, Benno Aumüller, Josef Wiesberger. Georg Eisenreich wird einstimmig als 1. Bürgermeister bestätigt
Auftritt des von Ludwig Moser geleiteten "Volkschors Haar" bei einem Treffen des Arbeiter-Sängerbundes in Moosach.
Reichspräsidentenwahl. Der ehemalige Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg erhält in Haar lediglich 385 (38,9 %) von 989 abgegebenen Stimmen, wird aber dennoch mit einem reichsweiten Stimmenanteil von 48,3 % zum Reichspräsidenten gewählt